

Eine Vielzahl der Mitarbeiter externer Dienstleister mussten bisher aufgrund ihrer niedrigen Einkommen regelmäßig Sozialleistungen nach dem SGB II beim Jobcenter beantragen bzw. mehrere geringfügige Beschäftigungen annehmen. Auch wurden Beschäftigte von Leiharbeits- bzw. Fremdreinig-ungsfirmen während der Ferien gekündigt und mussten Sozial-leistungen beziehen. Diese arbeitsmarktpolitisch völlig falsche Richtung soll nun geändert werden.
Der bisher von CDU/FDP im Kreis prognostizierte Einspareffekt im Schulbereich bei Vergabe der Hausmeister- und Reinigungsdienste an Fremdfirmen wurde oftmals durch Mehrkosten bei Sozialleistungen wieder aufgezehrt, so SPD-Unterbezirksvorsitzender Matthias Körner. Außerdem sei ein tatsächlicher Qualitätsvergleich der Arbeitsleistung nie durchgeführt und nachgewiesen worden.
Darüber hinaus ist es unser erklärter Wille, dass aus einer Berufstätigkeit in unserem Verantwortungsbereich hier: im Bereich unserer Schulen -, bei Vollzeit-beschäftigung ein Einkommen erzielt wird, von dem auch der Lebensunterhalt bestritten werden kann. Wer den ganzen Monat gearbeitet hat, darf am Monatsende nicht als Bittsteller auf dem Flur des Jobcenters sitzen", erklärte der Fraktionsvorsitzende der SPD, Horst Nachtigall.
Mit der Neuorganisation werden Vorteile beim Schul-gebäudemanagement entstehen. Auch werden die MitarbeiterInnen wieder zentrale Ansprechpartner für die Mitglieder der Schulgemeinde werden. Dies ist insbesondere im Grundschulbereich ein wichtiger, nicht in Geldwert auszudrückender, sozialer Faktor. Darüber hinaus ist die Schulverwaltung dann in der Lage, Leistungen abzufordern, die über die unmittelbare Reinigung und Wartung hinausgehen. Umweltschutz- und Energieaspekte werden wichtige, nicht zu unter-schätzende Einsparpotentiale aufzeigen. Hier gilt es die Schüler, Lehrer und das Hausmanagement (Hausmeister und Reinigungskräfte) zu schulen und zu sensibi-lisieren. Wir wissen, wie sehr sich die beim Landkreis Gießen bisher beschäftigten MitarbeiterInnen mit ihrer Schule und Schulgemeinde identifiziert haben. Dies wollen wir wieder erreichen, so der schulpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion, Norman Speier.
Ausschussvorsitzende des Kreistagsausschusses für Arbeit, Wirtschaft, Kreisentwicklung, Energie und Verkehr, Anette Henkel (SPD) führt abschließend noch aus, dass es nicht entscheidend sei, was die einzelne Stunde der Leistungserbringung koste, sondern zu welchen Kosten der Landkreis seine Schulgebäude sauber und in Schuss halte. Die Kreisregierung von SPD/Bündnis 90 Die Grünen /FWG würden entsprechende Kennzahlen und Benchmarks entwickeln, die sich nicht nur auf qm-Reinigungsfläche und qm-Gebäudeverwaltung beziehen, sondern auch alle anderen nachhaltigen und soziale Kriterien berücksichtigen, die die Kostenvorteile auf Dauer transparent und nachvollziehbar machten.
Horst Nachtigall
Fraktionsvorsitzender