

Die aktuelle Arbeitsmarktlage im Landkreis Giessen war Thema des Fachgespräches Bildung, das die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion mit Wolfgang Decker, arbeitsmarktpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, am Mittwoch in Giessen veranstalteten. Im Zuge des drohenden Fachkräftemangels beobachten wir eine wachsende Bereitschaft im mittelhessischen Handwerk qualifizierte Hauptschüler einzustellen, berichtet Peter Pilger, Sprecher des Arbeitskreises für Arbeitnehmerfragen, und der Spitzenkandidat Horst Nachtigall ergänzt: Jetzt muss die Politik gemeinsam mit den Betrieben und Schulen gezielt Mädchen und junge Frauen für das Handwerk anwerben. Viele angehende weibliche Auszubildende scheuen die handwerklichen Berufe wegen ihrer vermeintlich körperlichen Belastung. Es ist erfreulich, dass Hauptschüler auf dem Arbeitsmarkt wieder gefragt sind und die allgemeine Arbeitslosenquote auf dem Rückzug ist. Das darf uns aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir eine hohe Sockelarbeitslosigkeit bei Langzeitarbeitslosen haben, wo ein hoher Qualifizierungsbedarf nötig ist, sagte Ernst Richter, DGB-Regionsvorsitzender. Decker weist abschließend darauf hin, dass bei der Umsetzung des Teilhabe- und Bildungspaktes der Bundesregierung die Kommunen mit einbezogen werden müssen. Die Kommunen kennen die Gegebenheiten vor Ort am besten und können zielgerichtet für die Menschen agieren.