

Die SPD Arbeitsgemeinschaft 60 plus traf sich im Bürgerhaus Kleinlinden unter der Versammlungsleitung von Richard Bayerlein zu ihrer sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung. Im Mittelpunkt standen die Vorstandswahlen, ein mit viel Beifall bedachtes Referat zum Thema Gerechtes Hessen für alle Generationen sowie die Verabschiedung ausscheidender Vorstandsmitglieder. Vorsitzende Elke Immelt erinnerte in ihrem Rechenschaftsbericht an die umfangreichen politischen und gesellschaftlichen Aktivitäten. Der hessische Vorsitzende der Jungsozialisten Felix Diehl, Unterbezirksvorsitzender Matthias Körner und der hessische Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel (in Abwesenheit schriftlich) gingen in ihren Grußworten auf aktuelle landes- und bundespolitische Themen ein. Die AG 60 plus habe durch ihre ehrenamtliche Arbeit und persönlichen Einsatz für die Partei einen großen Anteil an den Wahlerfolgen in der Stadt und im Landkreis Gießen. Das Jahr 2013 sei für die hessische Sozialdemokratie von enormer Bedeutung: Die Partei feiert ihren 150 Geburtstag und im Herbst 2013 wird die Wahl zum Deutschen Bundestag stattfinden. Die zweite große Wahl im kommenden Jahr wird die Landtagswahl in Hessen sein, bei der sich der SPD-Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel als Spitzenkandidat um das Amt des Ministerpräsidenten bewirbt.
Für MdL Gerhard Merz wird das Thema Gerechtigkeit als ein zentraler Grundwert und wichtiges Handlungsfeld im Mittelpunkt der Wahlkämpfe stehen. Im Einzelnen gehe es dabei um Chancen-, Verteilungs-, Einkommens-, Steuer-, Geschlechter- und Generationengerechtigkeit. Interkulturelle und internationale Fragen gerieten ebenfalls verstärkt in das gesellschaftspolitische Blickfeld. Die immer älter werdende Gesellschaft stellt die Politik nach Auffassung des Landtagsabgeordneten vor verschiedene Herausforderungen. Vor allem in den ländlichen Regionen müsse ein Mindestmaß an sozialer Infrastruktur als Teil der öffentlichen Daseinsfürsorge vorgehalten werden, damit die Menschen möglichst lange in ihren vier Wänden bleiben können. Familiäre und ambulante Pflegeleistungen und der soziale, altersgerechte und bezahlbare Wohnungsbau müssten ebenso finanziell abgesichert werden wie die aufreibenden Leistungen der pflegenden Angehörigen, meist Frauen, zum Beispiel bei Demenz von Familienangehörigen. MdL Gerhard Merz ging auch auf den Pflegenotstand, die Ärzteversorgung auf dem Land und die Privatisierung des Uniklinikums und des Kreiskrankenhauses Lich näher ein. Wir hätten mit unseren Warnungen bezüglich der Rechte der Beschäftigten lieber nicht recht behalten, bedauerte Merz den Lernprozess der SPD in Sachen Privatisierung. Dennoch sei ein Rückkauf des Uniklinikums Gießen- Marburg , der im Antragspaket der AG 60 plus gefordert wird, mit Hindernissen verbunden, die die SPD nicht allein aus dem Weg räumen könne. Neben diesem UKGM-Antrag wurden weitere Privatisierungen abgelehnt und die Anträge zur Unterstützung von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, die Ablehnung der Senkung des Rentenniveaus und die Forderung nach einem sozialen und demokratischen Europa einstimmig beschlossen.
Der stellvertretende Vorsitzende und Bürgermeister a.D. Klaus Döring würdigte die Arbeit der ausscheidenden Vorstandsmitglieder Erwin Balser, Volker Hamann, Otto Happel, Erhard Schliesner und Wolfgang Therhürne und überreichte den Anwesenden, verbunden mit dem Dank für viele aktive Jahre im Vorstand ein Präsent.
Dem neuen Vorstand gehören an Elke Immelt (Vorsitzende), Klaus Döring und Gertrud Schöne (Stellvertreter), Joachim Brauner (Kassierer), Dieter Bill und Horst Ruppert (Schriftführung) und die Beisitzer Richard Bayerlein, Angelika Bartosch, Claus Gutschwager, Dieter Gutzeit, Kurt Immelt, Wolfgang Pletsch, Hildegard Schäfer, Dieter Schepp, Norbert Schreiner, Anna-Maria Seidel und Brigitte Wolni.